Das Hofinger Feuerwehrhaus war am Samstag den 1. Juni bis zum allerletzten Platz gefüllt als die FFW die Dorfbevölkerung zum Historienabend über die Geschichte der Ortschaft Hof eingeladen hatte. Peter Stoiber, der „Schmid“ von Hof, ließ die Zuhörer an seinem in Jahrzehnten erworbenen Wissensschatz teilhaben, seine Tochter Katharina hatte die visuelle Präsentation und Gestaltung des Vortrags übernommen. Nach der Begrüßung durch 1. Vorsitzenden Florian Irrgang, begann Peter Stoiber mit der ersten urkundlichen Erwähnung des Hofinger Schlosses im Jahre 1390. Nach Recherchen des Heimatforschers Willi Strasser existiert Hof jedoch schon seit dem 8. Jahrhundert. Dies hatte er einer Urkunde aus dem Jahr 819 entnommen. Das Schloss war ursprünglich ein Wasserschloss, ein kleiner Rest des das Schloss umgebenden Wassergrabens, die Lohe, war noch bis in die 80-er Jahre des 20. Jahrhunderts vorhanden. In Hof war etwa um die Wende zum 18. Jahrhundert auch die sogenannte Gerichtsbarkeit zweiter Klasse angesiedelt. Hier wurden kleinere Straftaten abgeurteilt, wie z. B. Unzucht. In dieser Zeit erlebte Hof einen Aufschwung. Das Wappen der damaligen Schlossbesitzer Gerbel ist heute wieder am ehemaligen Schlossgebäude zu sehen. Die nachfolgenden Besitzer verkauften jedoch Stück für Stück des zum Schloss gehörenden Guts und trugen so zum Niedergang von ganz Hof bei. Schließlich wurden wesentliche Teile des Schlosses, u. a. das markante Torgebäude, abgebrochen. Vermutlich 1847 wurde schließlich die Gemeinde Hof gegründet. Erster Bürgermeister war ein gewisser Hilpl. Viele der Namen der damaligen Bürgermeister sind auch heute noch in Hof vertreten. So war auch der Großvater von Peter Stoiber zehn Jahre lang Bürgermeister von Hof. Die Gemeinde Hof war eine ärmliche Gemeinde, da sie hohe sogenannte „Armenumlagen“ zahlen musste, Leistungen für Einwohner, die nicht für sich selbst sorgen konnten. Demzufolge war das Gehalt des Bürgermeisters kärglich, der Gemeindeschreiber wurde sogar nur in Naturalien bezahlt. Aber man nahm seine Aufgaben als Gemeinde ernst. Bereits 1881 wurde eine Reinigungspflicht für die Dorfwege beschlossen und schon 1922 gab es eine Art Hundesteuer, die mit 22 Mark recht hoch war. Und bereits am 28.8.1876 wurde mit 17 Männern eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. Die Ausstattung war damals allerdings mehr als bescheiden. Sogar die Feuerlöscheimer musste jeder Freiwillige von daheim mitnehmen. Der Kauf einer „Feuerlöschmaschine“ für 546 Mark kam mangels Geld nicht zustande. Erst 1894 war es soweit, auch Uniformen kamen dazu. Ein Feuerwehrgerätehaus, ein sogenanntes „Requisitenhaus“ musste jedoch noch einige Jahre warten. Wie arm und arbeitsreich die Zeiten damals waren zeigt auch ein Beschluss des Hofinger Gemeinderates aus dem Jahr 1911. Ein Zuschuss für die neue Schulbücherei an der Schule in Chammünster wurde abgelehnt „weil die Kinder zum Lesen keine Zeit haben“. Da Hof klein und arm war, gab es bald Bestrebungen des Bezirksamts Cham, die Gemeinde Hof aufzulösen und der Gemeinde Gutmaning oder Chammünster anzugliedern. Die Hofinger wollten aber allenfalls zu Gutmaning gehören. Die Gutmaninger wollten Hof jedoch nicht aufnehmen, da in Hof (angeblich) zwei Drittel der Einwohner von der Fürsorge lebten. Aber alles half nichts, 1946 wurde Hof nach Chammünster eingemeindet. Von der Geschichte in Hof zeigen auch zahlreiche Feldkreuze, so z. B. das Kreuz beim etwa 250 Jahre alten Kapellenbaum oder das Kermerkreuz aus dem Jahr 1885, errichtet aus Anlass der Heilung von Josef Kermer von einem schweren Leiden. Auch gab es Mitte des 20. Jahrhunderts einige Jahre einen Gebirgstrachtenverein Lamberg-Hof. Zum Abschluss des Vortragsabends wurden noch unzählige Fotos aus dem 20. Jahrhundert bis in die Achtzigerjahre gezeigt, die vor allem von den älteren Anwesenden mit großer Begeisterung kommentiert wurden. 2. Vorsitzender Helmut Baumgartner bedankte sich mit einem Präsent bei Katharina und Peter Stoiber für diesen begeisternden Vortrag. Die Anzahl der aufgewendeten Arbeitsstunden gehe wohl in die Hunderte.