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Entstehung der Ortschaft Hof

Entstehung und Entwicklung der Ortschaft Hof

Weit in der Flur zerstreut, liegt am westlichen Fuße des Lambergs – der Hausberg der Chamer genannt – die Ortschaft Hof. Vor 125 Jahren ca. 30 Anwesen umfassend, hat es sich heute zu einem ansehnlichen Dorf entwickelt, das aus der ehemaligen Schlossherrschaft, dem “Sitz zum Hoff“ hervorgegangen ist, so wie ihn unser Bild – ein Stich von Wening aus dem 17. Jahrhundert – zeigt.

Das ist der ehemalige “Hof“, der dem Ort seinen Namen gab. Äußerlich sind Alter und Bedeutung dieses einstigen Landsassengutes nicht mehr zu erkennen. Betritt man aber das Haus, das ein 1,80 m dickes Natursteingemäuer aufweist, wird einem erst bewusst, in welch uraltem Gebäude man sich befindet. Aufgebaut auf gewachsenem Fels, hat es unerschütterlich die Jahrhunderte überdauert. Hof ist, nach seinen baulichen Merkmalen zu urteilen, wesentlich älter, als die schriftlichen Aufzeichnungen hierüber angeben.

Nicht nur die Ringwallanlage, die noch auf dem Stich von Wening zu erkennen ist, (Wallburgen oder sogenannte Bauernburgen entstanden namentlich im 7. und 8. Jahrhundert) erhärten diese Meinung. Sie lässt sich auch aus einer alten Urkunde entnehmen: Im Jahre 819 machte Bischof Baturick eine “Pireisa“ (Bereisung) zu der “Cella ad Chambe super regnum flumen“ (Klösterlein bei Chamb am Regenfluss). Zweck dieser Reise war es, den “Leuten am Janahofbache“ zu untersagen, auf dem Land, das Herzog Odilo den Mönchen von St. Emmeran im Jahre 740 zur Klostergründung geschenkt hatte, Rodungen anzulegen. Die Bemühungen des Bischofs waren jedoch vergeblich, die Leute blieben auf ihren Rodungen. Diese waren, wie aus dem Text der Urkunde klar hervorgeht “auf dem rechten Ufer des Janahofbaches, nahe beim Klösterlein Chammünster“. Hof lag also in diesem Rodungsgebiet. Wir dürfen daher wohl mit Recht annehmen, dass Hof schon im 8. Jahrhundert bestanden hat.

Hof war ein kleines Gut, ein Herrensitz. Daneben gab es nur wenige “Sölden“ (Kleingütler), die aus dem ehemals unfreien Gesinde der Grundherren hervorgegangen waren.

Das “Landsassengut Hof bei Cham“ tritt erst verhältnismäßig spät ins Licht der Geschichte. In einem Lehenbrief von 1524 wird erstmals das gesamte “Lehen Hof“ näher beschrieben: Sitz und Hofmark Hof werden darin aufgeführt wie auch “ein Holzwachs am Distelberg“, 8 Sölden und ein Lehen in der Riede“.

Als Besitzer erscheinen in alten Steuerbüchern 1573 ein “Christoph Püdensdorfer zum Hof“, 1609 ein “Hans Ulrich von und zu Püdensdorf auf Hof“. 1676 wird als “Leheninhaber“ Dr. Korbinian Wolfgang Gerbel benannt, von ihm stammt auch das Wappen “Derer zu Hoff“: 2 Mondsicheln, die sich Rücken an Rücken berühren. Im Jahre 1727 wird das Gut an die Sinzl übertragen.

Im Laufe des 30jährigen Krieges aber wurde – wie Schuegraf berichtet – Hof durch Brand verwüstet und die Bewohner wurden vertrieben. 1827 erscheint Andreas von Moreau als neuer Inhaber. Er soll der Nachfahre eines französischen Leutnants gewesen sein, der sich nach den Kriegswirren dieser Jahre in der Gegend niedergelassen hat. Dieser Herr von Moreau vergantete später in Hof und zog mit seiner Frau nach Cham. In dieser Zeit begann auch das Ende des Schlosses Hof.

In früher Geschichte gegründet, im Mittelalter als Edelsitz in hoher Blüte, im 30jährigen Krieg ausgebrannt, später von seinen Gutsherren heruntergewirtschaftet, so ist es heute in seiner schlichten, bäuerlichen Fassade nur mehr ein kümmerlicher Rest einer großen Vergangenheit.

Als im Jahre 1848 dann endgültig mit den Vorrechten des Adels aufgeräumt wurde, begann die Zertrümmerung des Schlossgrundbesitzes. Die ehemals vom Schloss abhängigen Leute konnten sich nun eigenen Grund und Boden erwerben und damit ihre Selbständigkeit. Und hier beginnt auch die Eigenständigkeit der Ortschaft Hof.

In diese Zeit fällt auch die Gemeindebildung. Hof wurde zuerst im Jahre 1818 der Gemeinde Chammünster zugeschlagen, da man auf die Zugehörigkeit zu einer Pfarrei großen Wert legte. Später wurde Hof wieder abgetrennt und selbständige Gemeinde. Ab 1854 weisen die Akten eine Gemeinde Hof aus. Diese hatte dann fast 100 Jahre Bestand, bis 1946 durch die amerikanische Militärregierung die Selbständigkeit aufgelöst und Hof in die Gemeinde Chammünster eingegliedert wurde, um nach weiteren 3 Jahrzehnten ein Ortsteil der Stadt Cham zu werden.

Dass auch in der “guten alten Zeit“ die Bewohner von Hof nicht auf Rosen gebettet waren, zeigen die vielen Besitzwechsel, gerade der kleineren Anwesen ausgangs des 19. Jahrhunderts. Nur durch zähen Fleiß und Anspruchslosigkeit konnte der eben erst erworbene Besitz gehalten werden.

Der 1. Weltkrieg rief dann einen Großteil der Männer an die Front nach Frankreich. Sieben von ihnen kehrten nicht mehr zurück. Aber auch der 2. Weltkrieg forderte wieder seinen Tribut. 53 Männer zogen an die Fronten, 18 davon sahen ihre Heimat nicht mehr wieder. Ihre Gräber liegen in Polen, Frankreich, Afrika und Russland. Mögen doch besonders für die Dorfbewohner ihre Namen noch in Erinnerung bleiben: Jobst Franz, Wallner Josef, Strobl Max, Strobl Ludwig, Meier Max, Wanninger Ludwig, Seebauer Josef, Hilpl Albert, Hilpl Max, Hilpl Johann, Haberl Ludwig, Haberl Johann, Haberl Max, Graf Ferdinand, Stoiber Franz, Wittmann Alfons, Sonnleitner Ludwig und Eisenreich Alois. Für viele Überlebende aber folgten nach Kriegsende harte Jahre der Gefangenschaft. Die verbliebenen Dorfbewohner aber mussten bei Ende des Krieges eine große Zahl von schlesischen Flüchtlingsfamilien aufnehmen, groß war die Wohnungsnot, aber durch die Hilfsbereitschaft der Einwohner konnte vieles gelindert werden. Die Nachkriegsjahre brachten dann, wie überall in unserem Lande, den großen Aufschwung des Dorfes. Die Einwohnerzahl stieg ständig, immer mehr neue Häuser kamen hinzu. Waren vor 100 Jahren die Einwohner noch Taglöhner und kleine Landwirte, so sind sie heute tüchtige, fleißige Facharbeiter, die sich in Handwerks- und Industrieunternehmen der näheren und weiteren Umgebung ihr Brot verdienen oder sich eigene, selbständige Handwerksbetriebe aufgebaut haben.

Dank dieses Fleißes der “Hofinger“ hat sich aus der ehemaligen Hofmark ein stattliches Dorf entwickelt. Und obwohl die Häuser zum Teil recht weit zerstreut sind, ist eines geblieben: Das ausgeprägte Zusammengehörigkeitsgefühl und die Hilfsbereitschaft, die besonders in Veranstaltungen und Festen zum Ausdruck kommt und es ist zu wünschen und zu hoffen, dass es auch in Zukunft so bleiben wird.

Aufnahme vom 6.Sept. 2013

Ortschaft Hof

Sitz zum Hoff

Der Sitz zum Hoff

Was aus dem „Sitz zum Hoff“ wurde

Landsassengut Hof geht bis ins 8. Jahrhundert zurück / Vom Wasserschloß zum ländlichen Wohnhaus

Der alte ”Sitz zum Hoff” auf einer Zeichnung von Bösner um 1860

Mit der Gründung des Klosters Chammünster 739, zur Christianisierung und Kolonisierung tritt die Gegend um Cham ins Licht der Geschichte.

Die Ortschaft Hof, früher zur Gemeinde Chammünster gehörend, heute Stadtgebiet Cham, war mit Chammünster schon in früheren Jahrhunderten immer eng verbunden. Ob allerdings das heutige Hof dasselbe ist, wie in einer herzoglichen Urkunde von 1224 erwähnte Hof, das als Absteigequartier der Herzöge galt, lässt sich nicht nachweisen.

Bei dem Namen Hof handelt es sich um einen Einzelsitz, Edelsitz. Heute noch erhebt sich der Rest davon mächtig und beherrschend aus dem gewachsenen Felsgestein der Talmulde. Das Landsassengut Hof dürfte bereits im 8. Jahrhundert angelegt worden sein, aber erst im ausgehenden 15. Jahrhundert liegen trotz des hohen Alters klare Nachrichten über Hof vor.

Die Hofmark befand sich im Laufe der Jahrhunderte im Besitz der Familien der Pfeffinger der Prackendorfer oder der Püdensdorfer. Doch erlangte die kleine Hofmark nie eine besondere Bedeutung. Trotzdem wurde dem ”Sitz zum Hoff” um 1700 die Ehre zuteil, daß es der kurfürstliche Hofkupferstecher Wening in seine Landbeschreibung aufnahm. Im Band Straubing ist dem ”Sitz zum Hoff” eine Viertelseite gewidmet mit dazugehöriger Beschreibung. Das Wappen, das über dem Stich angebracht ist, zeigt, daß um diese Zeit die Gerbel auf Hof saßen.

Das Landsassengut ”Sitz zum Hoff” erhebt sich auf einem stark überhöhten Hügel. Ein erkerartiger Vorsprung lockert die Südseite auf. Die nordöstliche Ecke, der schwächste Punkt der kleinen Festung wird durch eine hohe Mauer und den Bergfried gesichert.

Deutlich läßt sich der Wassergraben, des ehemaligen Wasserschlosses, der später mit Steinen der Umfassungsmauer zugeschüttet und eingeebnet wurde, erkennen. Die Darstellung zeigt sich stark schematisiert und wurde wohl als Auftragswerk an Wening gegeben.

Im Jahre 1860 fertigte Christian Ludwig Boesner vom Schloß Hof bei Cham eine bemerkenswerte, detailfreudige Sepiazeichnung (grau- braunschwarz) an, die sich heute im Besitze des Historischen Vereins Regensburg befindet (195×203 mm).

Der gelernte Jurist Christian Ludwig Boesner (1797-1880) war als Regierungssekretär im Staatsdienst in Regensburg tätig. Als Künstler galt er als Autodiktakt, entwickelte aber besondere Fähigkeiten in der Aquarell- und Deckfarbenmalerei. Er fertig neben anderen Bildern auch um 1860 eine Zeichnung von der Schloßanlage Hof an. Hier ist der Edelsitz noch weitgehendst erhalten, wenn auch bereits einzelne Schäden zu erkennen sind.

Der Gebäudekomplex zeigt sich aber immer noch als stark befestigt und wehrhaft. Der mächtige Bergfried ist mit einem steilen Walmdach bekrönt, davor ein befestigter Anbau, der im unteren Bereich tiefe Risse und Sprünge aufweist.

Der Torbau mit der Umfassung eines flachen Dachabschlusses besitzt ein gotisches, spitzbogiges Eingangstor, darüber ein Rundbogenfenster mit zwei Nebenfenstern. Angeschlossen daran erhebt sich der eigentliche gotische Satteldachbau, wo heute noch Teile dieses Baues mit den großen Kelleranlagen und Tonnengewölbe geblieben sind.

Davor steht ein Waldlerhaus mit Legschindeldeckung und Steinbeschwerung.

Während Wening den ”Sitz zum Hoff” von Süden betrachtete, so zeichnete Bösner die Schloßanlage von Norden. Das Spezialbild wirkt aber im ganzen doch etwas romantisch verklärt und mystifizierend, wie es um die Mitte des vorigen Jahrhunderts von den Künstlern üblich war.

Später ist der Sitz zum Hoff noch einmal abgebildet, und zwar auf einer Lithographie aus dem Werk von Stuckenbrock: ”Burgen und Schlösser im Bayerischen Wald”, erschienen in Cham in der Druckerei Jakob 1886.

Stich um 1870 von J. E. Jakob

Hier sehen wir Hof nur mehr als ein hohes Haus, das sich auf einem Hügel am Fuß des Lamberges erhebt. Turm und Vorbau sind verschwunden, von der Mauer ist nur mehr ein kleiner Rest vorhanden. Hof teilte das Schicksal der meisten Burgen und Schlösser unserer Heimat: in der frühen Geschichte gegründet im Mittelalter als Edelsitz in hoher Blüte stehend, im 30-jährigen Krieg zerstört und ausgebrannt, später von seinen Gutsherren herabgewirtschaftet und vergantet, ist heute nur mehr ein kümmerlicher Rest seiner großen Vergangenheit.

Geschichte

Nach einer Zeit, wo die meisten Bewohner unserer Heimat gerade ihre Unabhängigkeit vom Schlossherrn und aus Leibeigenschaft erlangen und sich mehr oder weniger Eigentum erwerben und erarbeiten konnten, standen sie Katastrophen jeder Art meistens hilflos gegenüber.

Eine der schlimmsten Katastrophen waren zweifellos für die mit Schindeln oder auch mit Stroh bedeckten Holzhäuser oder Hütten, die Feuersbrünste, die oft ganze Ortsteile in Asche legten und die in harter Arbeit aufgebaute Habe vernichteten.

Zwar wurden auch in früheren Zeiten solche Brände bekämpft, jedoch nur mit primitivsten Mitteln.

Mit hölzernen Eimern wurde Wasser aus Gräben, Bächen, Weihern und Brunnen zur Brandstelle getragen. Man bildete meist Doppelketten von Wasserträgern, um so viel Wasser wie möglich an die Brandstelle zu bringen, aber selbst bei Einsatz aller arbeitsfähigen Männer und Einwohner wütete mancher Brand über Wochen hinweg, bis er unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Als Beispiele seien hier die Stadtbrände von Furth im Wald im Jahre 1863 und in Cham in den Jahren 1873, 1877 und 1892 genannt. Dem Brand in Furth im Wald fielen 86 Wohn- und 100 Nebengebäude zum Opfer, das war die halbe Stadt. Bei den Bränden in Cham war es nicht besser. Auch hier lagen 76 Wohn- und 85 Nebengebäude in Schutt und Asche.

Zu erwähnen ist auch der Großbrand in Gutmaning im Jahre 1893, bei dem 6 Häuser und 7 Scheunen ein Raub der Flammen wurde.

Angesichts solcher Ohnmacht fanden sich auch in allen Orten unserer Heimat weitsichtige, mutige und beherzte Männer, die sich zu Notgemeinschaften – zu Feuerwehren – zusammenschlossen und sich die Aufgabe stellten, den Nächsten zu schützen und den in Not geratenen zu helfen. Sich diese Aufgabe gestellt und mit dieser lauteren Gesinnung wurde auch die Hofinger Feuerwehr gegründet.

Ihr Geburtstag ist der 28. August 1876

Hier gab, außer den oben erwähnten Gründen, eine Distriktpolizeiliche Feuerordnung, Amtsblatt Nr. 97/1871 des königlich Bayer. Bezirksamtes Cham, deren Inhalt im Wortlaut nicht bekannt ist, sich aber zweifelsfrei mit der Bekämpfung von Feuerkatastrophen befasst hat, den endgültigen Anstoß zum Zusammenschluss von 17 beherzten Männern zu einer Feuerrotte unter Bürgermeister Wallner.

Die Namen dieser Feuerrotte, die aus einer noch erhaltenen Liste vom 28. August 1876 hervorgehen, waren:

Stoiber Franz von Hof, Hs.-Nr. 3 Rottmeister

Häubl Georg von Hof, Hs.-Nr. 5 Unterrottmeister

Hutterer Georg von Hof, Hs.-Nr. 4

Eibl Peter von Hof, Hs.-Nr. 6

Bauer Georg von Hof, Hs.-Nr. 7

Holzer Johann von Hof, Hs.-Nr. 9

Magerl Josef von Hof, Hs.-Nr. 10

Hilpl Josef von Hof, Hs.-Nr. 11

Schneider Andreas von Hof, Hs.-Nr. 13

Hilpl Andreas von Hof, Hs.-Nr. 12

Hilpl Georg von Hof, Hs.-Nr. 12

Wallner Michael von Hof, Hs.-Nr. 14

Gigler Michl von Hof, Hs.-Nr. 15

Schirmer Michl von Hof, Hs.-Nr. 16

Raith Michl von Hof, Hs.-Nr. 17

Groitl Georg von Hof, Hs.-Nr. 18

Der erste Hofer Kommandant, damals Rottmeister genannt, war Stoiber Franz. Wie aus einer weiteren Liste vom 13. Januar 1881, unterzeichnet vom Bürgermeister Wallner, hervorgeht, wurde diese Feuerrotte, nun auf 19 Mitglieder angestiegen, erstmals „Feuerwehr der Gemeinde Hof“ bezeichnet.

Zu diesem Zeitpunkt ist bereits Josef Kermer, Sölner von Hof, als Rottmeister (Kommandant) eingetragen. Eine Grundliste, wie sie in der Form auch heute noch verwendet wird, liegt bereits aus dem Jahre 1893 vor. Aus dieser geht her­vor, dass von 1893 bis 1896 Georg Raith, Häusler von Hof, Kommandant war. Er war hier erstmals als Kommandant bezeichnet. Als Schriftführer fungierte ab diesem Zeitpunkt Philipp Magerl, er war zu dieser Zeit Bürgermeister.

Von 1896 bis 1898, nach der Abdankung von Georg Raith, war noch einmal Josef Kermer als Kommandant tätig.

Unter dem Kommando von Georg Raith und Philipp Magerl wurde, nach langen Jahren von Beratungen und Verhandlungen im Gemeinderat, worüber noch einige Schriftwechsel mit dem Bezirksamt und Gemeindeprotokolle vorliegen, ein Beschluss der Gemeinde Hof, vom 22. November 1893, endgültig verwirklicht und eine Feuerlöschhanddruckspritze gekauft, deren Anschaffung für die kleine Gemeinde Hof eine erhebliche Belastung bedeutete.

Dieses Löschgerät stand dann bis zum Jahre 1953 im Dienste der FFW Hof und hat sich in vielen Einsätzen in Hof und Umgebung bestens bewährt.

1898 übernahm Johann Holzer, Tagelöhner von Hof, das Kommando. Er versah dieses Amt gemäß mündlicher Überlieferung des 1973 verstorbenen Ehrenmitgliedes Ludwig Seebauer, in vorbildlicher Weise bis zu seinem Tode im Jahre 1909. Seebauer berichtete auch, dass die FFW Hof eine der ersten war, die Uniformen besaß und bei einer Inspizierung im Jahre 1907, an der auch die Freiwillige Feuerwehren Gutmaning und Chameregg teilnahmen, für vorbildliche Einsatzbereitschaft ausgezeichnet wurde.

1909, nach dem Tode von Kommandant Holzer, wurde Michl Bauer zum Kommandanten gewählt. Dieser war es dann bis 1930 (21 Jahre) und ist der älteren Generation noch bekannt als exakter, gewissenhafter und vorbildlicher Kommandant.

Nicht zuletzt durch seine Initiative wurde 1912 die erste Vereinsfahne gekauft. Der Anschaffungspreis ist leider nicht überliefert. Finanziert jedoch wurde sie durch eine Haussammlung, die von Kommandant Bauer und den Mitgliedern Pfeilschifter Karl und Zollner Johann durchgeführt wurde und von dem Erlös eines Feuerwehrballes in Gutmaning.

Von 1930 bis 1933 war dann Max Haberl, der bereits unter Michl Bauer einige Jahre stellvertretender Kommandant war, kommissarisch mit den Dienstobliegenheiten des ersten Kommandanten beauftragt. Auch er versah dieses Amt sehr gewissenhaft und hielt die FFW Hof in einem guten Ausbildungszustand.

Das gleiche ist von seinem gewählten Nachfolger, Michael Haberl bekannt, der von 1933 bis 1945 Kommandant war, also in der nationalsozialistischen Epoche. Trotz des Einflusses dieser Zeit und seiner Machthaber auf die Feuerwehren war er ein guter, ortsgebundener und sachlicher Kommandant.

In der sehr verworrenen Nachkriegszeit von 1945 bis 1952 war dann Max Feldbauer Kommandant. Der Zeit entsprechend sind von dieser Spanne keine Be­sonderheiten zu berichten. Trotzdem war auch er um den Erhalt der FFW Hof mit Erfolg bemüht und es wurden auch Übungen abgehalten. Ihm gebührt dafür besonderer Dank.

Eine Reorganisation der FFW Hof und ein Neuaufbau fand dann im Jahre 1952 statt. Bei einer Jahreshauptversammlung wurde Hans Wanninger zum Komman­danten, Hengster Johann als Stellvertreter, Ludwig Seebauer als Schriftführer und Raab Xaver als Kassier gewählt. Ein Jahr später wurde Zistler Alois Nachfolger des Kassiers.

Wanninger war langjähriger Soldat, Teilnehmer des 2. Weltkrieges und Träger des Deutschen Kreuzes in Gold.

Die Notwendigkeit einer gut funktionierenden Feuerwehr wurde wieder allgemein bejaht. Wanninger machte sich als erstes daran, ein neues Löschgerät anzuschaffen. 1953 führte er mit den Mitgliedern Karl Max und Karl Magerl, letzterer war auch Vorstand der FFW Hof, eine Haussammlung zur Finanzierung eines Löschgerätes durch, die selbst ein von Optimisten nicht erwartetes Ergebnis ergab, nämlich 1.500,00 DM.

Durch finanzielle Unterstützung der Gemeinde Chammünster, dem Landkreis Cham und dem Land Bayern war die Finanzierung gesichert und das Löschgerät TS/8 konnte gekauft werden. Dieses Gerät wurde 1964 durch ein technisch besseres abgelöst.

1956 baute die Gemeinde, unentgeltlich unterstützt von allen Einwohnern der Ortschaft Hof, einschließlich Frauen, ein neues Feuerlöschgerätehaus mit Schlauchturm. Bürgermeister Hofbauer und Kommandant Wanninger arbeiteten ebenfalls persönlich mit.

Es muss auch erwähnt werden, dass nach dem 2. Weltkrieg die Gemeinde Hof aufgelöst und in die Gemeinde Chammünster eingegliedert wurde. Dank der Aufgeschlossenheit des Bürgermeisters und der Gemeinderäte gegenüber der FFW Hof erhielt diese auch von dort jede mögliche Unterstützung, auch hinsichtlich Anschaffung von Löschausrüstung und Uniformen, so dass ein Höchstmaß an Einsatzbereitschaft erreicht werden konnte.

Der Höhepunkt in der Geschichte der FFW Hof war das 90-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe, das vom 22. Mai bis 25. Mai 1970 stattfand. Die erste Fahne, die 1912 angeschafft wurde, war schon so schadhaft, dass an die Anschaffung einer neuen gedacht werden musste. In mehreren Mitgliederversammlungen wurde darüber diskutiert und dann im Februar 1969, bei der Jahreshauptversammlung bereits beschlossen, eine neue Fahne zu kaufen, und die Weihe mit dem Gründungsfest zu verbinden.

Die neue Fahne sollte wieder durch Spenden finanziert werden. Wieder stellten sich Feuerwehrmänner zur Verfügung, die eine Haussammlung in Hof durchführten. Es waren dies: Brückl Konrad, der damalige Kommandant, Raab Franz, Hengster Johann und Karl Max. Diese Sammlung erbrachte einen Betrag von 4.148,00 DM und hat alle Erwartungen weit übertroffen.

Auch Bürger, die nicht mehr in Hof leben, aber hier geboren sind, haben sich an der Spendenaktion beteiligt.

Die Spendenliste wurde im Protokollbuch der FFW Hof aufbewahrt und kann auch von späteren Generationen eingesehen werden.

Der Kauf der neuen Fahne war damit gesichert, sie kostete DM 3.008,00.

In einer weiteren Versammlung wurde der Festausschuss gewählt. Dabei wurde Adolf Meier Festleiter.

Meier arbeitete sofort mit selbstloser Hingabe an den Vorbereitungen zum Fest. Dank seines persönlichen Einsatzes wurde dann das Fest selbst ein voller Erfolg und für alle Hofer Einwohner ein unvergessliches Erlebnis.

Das Amt der Fahnenmutter übernahm Resi Meier, Ehefrau des Festleiters. Ihr zur Seite stand Alois Haberl als Schirmherr und, als Patenverein die FFW Gutmaning. Resi Meier und Alois Haberl wurden 1971 wegen ihrer Verdienste, die sie sich bei dem Fest erworben haben, zu Ehrenmitgliedern ernannt.

1972 musste Wanninger sein Amt als Kommandant aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stellen.

Sein Nachfolger im Amt als Kommandant wurde Konrad Brückl. Er übte gleichzeitig auch das Amt des Vorstandes aus. Sein Vertreter wurde Adolf Meier. Nach 5 Jahren löste Hans Feldbauer Meier als Vertreter ab.

Auch Brückl führte die Tradition seiner Vorgänger fort. Wie diese zeichnete auch er sich durch selbstlose Hingabe für die Sache der Feuerwehr durch Einsatz- und Opferbereitschaft für den Dienst am und für den Nächsten und durch Uneigennützigkeit in vorbildlicher Weise aus. Er sorgte unermüdlich für Aus- und Weiterbildung der Feuerwehrmänner, so dass die FFW Hof auf mehrere Löschgruppen mit abgelegten Leistungsabzeichen stolz sein kann.

Nachdem allen Feuerwehrmännern das 90-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe in positiver Erinnerung geblieben war, beschloss man auch das 100-jährige Bestehen vom 04.07. – 07.07.1980 im großen Rahmen zu feiern. Adolf Meier, bereits Festleiter beim 90-jährigen Gründungsfest, war sofort bereit wieder das Amt des Festleiters zu übernehmen. Dank des unermüdlichen Einsatzes unseres Festleiters und der uneigennützigen Unterstützung aller Dorfbewohner konnte wieder ein, für alle Mitfeiernden, unvergessliches Fest auf die Beine gestellt werden.

In Zusammenarbeit mit der Stadt Cham, – die Gemeinde Chammünster war inzwischen aufgelöst und nach Cham eingegliedert worden – der Flurbereinigung Vilzing und der Unterstützung vieler Dorfbewohner wurde in der Ortsmitte die alte Lohe eingefüllt und darauf entstand das Schmuckstück von Hof: die Totengedenkstätte. Die Gedenkstätte wurde inzwischen auf Anregung und finanzieller Unterstützung unseres Ehrenmitgliedes Alois Haberl renoviert und verschönt. Nicht unerwähnt bleiben sollen alle, die die Gedenkstätte viele Jahre in so vorbildlicher Weise pflegten bzw. pflegen. Fanny und Ludwig Seebauer, Anna Bucher, Alfred Schönberger, Maria und Xaver Haberl.

1981 wurden die Würdenträger des Festes, Festmutter Lieselotte Zißler, Festbraut Claudia Fink, Schirmherr Anton Schamberger und der 2malige Festleiter Adolf Meier zu Ehrenmitgliedern ernannt. Das Patenamt hatte beim 100-jährigen Gründungsfest die FFW Haderstadl übernommen.

Am 12.03.1982 legte Konrad Brückl nach 10 Jahren beispiellosem Einsatz für die FFW Hof sein Amt nieder. Er wurde wegen seiner Verdienste zum Ehrenkommandanten befördert. Sein Nachfolger im Amt wurde Ludwig Sigl. Auch der 2. Kommandant Hans Feldbauer kandidierte nicht mehr, Ludwig Seebauer jun. rückte als 2. Kommandant nach.

Ludwig Seebauer sen, 20 Jahre Schriftführer bei der Hofinger Wehr, wurde zum Ehrenmitglied ernannt.

Erhört wurden die Klagen der FFW Hof, die trotz ihres ausgezeichneten Ausbildungsstandes, der hervorragenden Einsatzfreudigkeit und des vorbildlichen ldealismus ihrer Mitglieder immer noch kein Löschfahrzeug besaß. Immer noch musste man sich mit einem alten Hänger, von einem Traktor gezogen, begnügen. Der Stadtrat der Stadt Cham beschloss, für die FFW Hof ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug TSF anzuschaffen. Nachdem aber das alte Feuerwehrhaus für das Auto zu klein war, musste erst ein neues Feuerwehrgerätehaus errichtet werden. Unter dem unermüdlichen Einsatz unseres Kommandanten Ludwig Sigl und der Mithilfe aller Feuerwehrkameraden, entstand bei der Totengedenkstätte ein schmuckes Feuerwehrgerätehaus. 1876 Stunden unentgeltliche Arbeit wurden von den Mitgliedern erbracht.

Bedauerlicherweise legte am 02.03.1985 Ludwig Sigl seine Ämter als Vorstand und Kommandant nieder. Sein Nachfolger wurde Ludwig Seebauer jun, während Adolf Meier jun als 2. Kommandant nachrückte.

Am 15.01.1988 war es dann so weit, die FFW Hof konnte das neue Tragkraftspritzenfahrzeug in Empfang nehmen. Durch eine Haussammlung, bei der sich alle Hofinger wieder sehr spendabel zeigten, konnte die FFW Hof auch ihr Schärflein für das langersehnte Auto beisteuern.

1990 wurde die Doppelfunktion Kommandant/Vorstand geteilt. Vorstand blieb Ludwig Seebauer jun. Zum 1. Kommandanten wurde Adolf Meier jun. und zum 2. Kommandanten Werner Baumgartner gewählt.

Dank des aufopferungsvollen Einsatzes unseres Vorstandes Ludwig Seebauer wurde 1995 der Glockenturm beim Anwesen Ludwig Daiminger erneuert. Selbst eine Haussammlung führte der Vorstand alleine durch. Und wieder zeigten sich die Hofinger äußerst spendenfreudig: 11 768 DM war das Ergebnis.

1996 wurde wieder auf Initiative unseres Vorstandes Ludwig Seebauer, das alte Feuerwehrhaus renoviert, 1122 unentgeltliche Arbeitsstunden wurden geleistet. Xaver Breu, Rudolf Seebauer, Josef Ketterl, Xaver Haberl, Adolf Gruber und Willi Bauer hatten mehr als 50 Arbeitsstunden eingebracht. Manfred Strobl 129 Stunden und Ludwig Seebauer sage und schreibe 149 Arbeitsstunden.

Die FFW Hof zählt derzeit 152 Mitglieder. Die Hofinger Wehr führt bereits über 25 Jahre den Altennachmittag im Advent durch, der von den Senioren sehr gerne angenommen wird. Leider wurde das Wirtshaus in Hof aus gesundheitlichen Gründen geschlossen. Der Dank gilt den Wirtsleuten Frieda und Alfons Seebauer, die die FFW Hof immer tatkräftig unterstützten. Angeführt seien hier als Beispiel: Altennachmittag und Rehessen.

Die FFW Hof beteiligt sich gerne an den Festivitäten der umliegenden Vereine. Besonders erfolgreich schneidet man immer wieder bei den Dorfmeisterschaften des FC Chammünster im Stockschießen und Fußball ab.

Aber nicht nur in gesellschaftlicher Hinsicht ist die FFW Hof sehr aktiv. Auch die Aus- und Fortbildung in feuerwehrtechnischer Hinsicht wird sehr ernst genommen.