HOF (hh/chi). Die Grippe hatte die Reihen ein wenig gelichtet, aber doch hatten sich eine ganze Reihe Feuerwehrler zur Jahresversammlung der FFW Hof am Samstagabend im Hofinger Gerätehaus eingefunden, als Vorsitzender Josef Staudner pünktlich die Veranstaltung eröffnete. Die Berichte von ihm und vor allem vom Kassier waren geprägt von den Auswirkungen des Patenamtes, das die FFW Hof bei ihren Freunden in Haderstadl nicht nur an den vier Festtagen intensiv ausgeführt hat. Dabei wurde der Feuerwehrdienst nicht vergessen und besonders auch beim Hochwasser im Juni waren Hofinger an der Abwehrfront eingesetzt, wofür sie Dankabzeichen bekamen.
Nicht so viel Ehrengäste wie sonst konnte Sepp Staudner im Feuerwehrhaus begrüßen, vor allem hätte Bürgermeisterin Karin Bucher gerne zum zweiten Mal die Jahresversammlung ihrer Wehr besucht, doch sie war ebenso erkrankt wie Patenbraut Katrin Meier. Die Stadt vertrat daher Stadtrat Dr. Hans Jürgen Moser, die Feuerwehrführung KBI Marco Greil und Kreisbrandmeister Josef Früchtl. Beim Totengedenken zu Beginn der Versammlung erinnerte Staudner besonders an Gerätewart Alois Wagner, der am Jahresanfang seiner Krankheit erlegen war.
Weniger emotional ging es weiter mit dem Bericht von Kommandant Herbert Haberl, der allein neun Kommandantenversammlungen besucht hatte, bei denen es unter anderem um die Halterhaftung sowie die Einführung des Digitalfunks bei den Hilfsorganisationen ging. Die sechs Einsätze teilten sich auf in zwei Verkehrsunfälle, davon einer direkt beim Feuerwehrhaus mit einer eingeklemmten Person, Verkehrsabsicherungen in Cham und Haderstadl (FFW-Fest) und natürlich die Hilfe beim Hochwasser im Juni.
Sechs Pflichtübungen und eine im Rahmen der Feuerwehraktionswoche wurden durchgeführt, davon drei Gemeinschaftsübungen und eine Funkübung in Vilzing. Im Oktober war die FFW Hof Gastgeber für einen Funklehrgang und so war es um so erfreulicher, dass fünf Hofinger Aktive daran teilnahmen. Zum Schluss dankte Kommandant Haberl dem zuständigen Kreisbrandmeister Josef Früchtl für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und Unterstützung, aber auch dem scheidenden federführenden Stadtkommandanten Hans Braun sowie dem neuen, recht engagierten KBI Marco Greil.
Der Rückblick des Vorsitzenden Sepp Staudner, der die Mitgliederzahl der Wehr mit 165 bezifferte, war naturgemäß von der Amtsübernahme der FFW Hof als Patenverein bei den Haderstadler Kameraden geprägt, doch gab es auch sonst noch eine Menge Aktivitäten, so dass für die Vorstandsmitglieder im Jahr 2013 47 Termine zusammenkamen. Das ging vom Besuch von Faschingsbällen anderer Wehren (der eigene wurde wegen des Trauerfalls abgesagt) oder von Festen im Pfarrbereich und bei Jubelwehren über Geburtstagsfeiern und die Hochzeit der ehemaligen Patenbraut Stefanie Haydn bis zu Kartenturnieren, die Traditionsveranstaltungen Dorffest, Maibaumaufstellen, Seniorenadventfeier oder internes Schafkopfturnier und auch der ersten Hofinger Dorfweihnacht beim Gerätehaus. Ein besonderer Erfolg: die Mannschaft der Hofinger Wehr wurde Dorfmeister 2013 im Eisstockschießen. Und ein besonderes Erlebnis: der zweitägige Ausflug zu einem Weingut bei Worms.
Eine Menge Zeitbedarf und persönlichen Einsatz, auch finanzieller Art, erforderte das Patenamt von den Feuerwehrlern. Das fing schon damit an, Festkinder und –damen für ein ansehnliches Festgefolge zusammenzubekommen, wo sich aber schon das große Zusammengehörigkeitsgefühl der Hofinger zeigte, denn viele Buben und Mädchen waren bereit, mit der Feuerwehr zu marschieren und zu feiern. Die Patenbraut Katrin Meier musste nicht lange gefragt werden und sie erfüllte ihr Amt mit Leidenschaft und Ausdauer und war strahlender Mittelpunkt des Festgefolges. Es folgten Bierprobe in Aldersbach, Ehrenämterbitten in Haderstadl und Hilm, das offizielle Patenbrautbitten bei Katrin Meier, ein Fototermin fürs Gruppenfoto (89 Personen!), das Patenbitten in Hof, Mithilfe beim Zeltaufbau in Haderstadl und dann kamen schon die vier tollen Festtage in Haderstadl, wo sich der Patenverein mit 95 Teilnehmern am Festzug bestens präsentierte. „Das zeigt deutlich, dass wir der richtige Patenverein für Haderstadl waren“, war Staudner stolz auf seine Leute. Folge des Patenamtes war auch die Teilnahme am Volksfestumzug in Cham, wo die Festmädchen und –damen mit ihren leuchtend weißen Sonnenschirmchen auffielen. Gemütlich wurde es schließlich bei der Abschlussfeier des Fests in Hilm, wo sich beide Feuerwehrvereine mit Lob überschütteten – zurecht.
Zum Schluss seines mit Veranstaltungen gespickten Berichts meinte Sepp Staudner bescheiden, dass auch für ihn der Satz gelte: „Es allen recht zu tun, ist eine Kunst, die niemand kann – auch ich nicht.“
Im Jugendbereich hat es heuer nicht viele Aktivitäten gegeben außer die Durchführung der Aktion „Rama dama“ im Frühjahr und die Mithilfe beim Dorffest. Jugendwart Thomas Lex meinte, er habe sich die Arbeit mit den Jugendlichen leichter und weniger zeitintensiv vorgestellt. So wünsche er sich noch einen Partner im Amt. Darüber wurde am Samstag noch nicht entschieden, doch ist das Problem erkannt.
Kurz und prägnant hat Schriftführer Florian Irrgang seine Protokolle der Vorstandssitzungen formuliert und so konnte er nochmal in geraffter Weise die Planungen und Nachbesprechungen der Vorstandschaft den Mitgliedern vorlegen. Unter anderem gab er auch bekannt, dass die Internetseite der FFW Hof neu gestaltet wurde (ffw-hof.de).
Ein arbeitsreiches Jahr hatte Kassier Jürgen Steinkirchner hinter sich, doch konnte er sich in dieser Periode über eine Menge Spenden freuen, die die hohen Kosten des Festeinsatzes in Haderstadl doch recht reduzierten, so dass er ein fast ausgeglichenes Haushaltsjahr bilanzieren konnte. Na ja, ein Minus war natürlich unvermeidlich, doch ohne die vermehrten Spenden hätte es nicht gut ausgeschaut. Auf jeden Fall hatte Jürgen Steinkirchner alles sauber verbucht und so wurden er und der Vorstand entlastet. Die Freude über das kleine Minus veranlasste die Vereinsführung, den Anwesenden eine Freimass zu spendieren.
Sepp Staudner gab nun bekannt, dass mit Frank Hübler ein neues Mitglied zur FFW Hof gehört. Er hätte ihm eigentlich danken wollen für die Fotos, die dieser anlässlich des Festes unentgeltlich für seinen neuen Verein gemacht hatte, doch Hübler war nicht gekommen. Natürlich dankte Staudner auch Sepp Bucher, der den Patenverein als Fotograf begleitet hatte und schon sehr viel für die FFW Hof getan hat.
Zum letzten Mal sei er heuer als Stadtrat bei der Jahresversammlung der FFW Hof, stellte Dr. Hans Jürgen Moser fest. Er sei immer gerne hierher gekommen, weil man in Hof den Zusammenhalt im Dorf spüre und die Leistung der Feuerwehr für die Dorfgemeinschaft sehe. Er bat die Hofinger, bei den Stadtratswahlen fleißig zur Wahl zu gehen, damit der Bereich Chammünster wieder stark im Stadtparlament vertreten sei. Denn „ma kann da scho was beschleunigen“.
KBI Marco Greil meinte, dass im Inspektionsbereich ein relativ ruhiges Jahr gewesen sei. Der Haupteinsatz der Feuerwehren seines Bereichs sei aber ganz woanders abgelaufen, nämlich in den Hochwassergebieten im Juni, zuerst in Cham, dann an der Donau im Bereich Deggendorf. Dass ihn diese Erfahrungen dort emotional noch heute tief bewegen, spürte man an Greils Erzählung von seiner Begegnung mit den Menschen in Thundorf bei Niederalteich. „Wir können alle stolz sein auf das, was da geleistet worden ist“, meinte der KBI und gab bekannt, dass die Helfer später noch eine Ehrung erfahren werden. Die Hauptaufgabe der Hofinger Feuerwehr habe aber in ihrem Patenamt bestanden, bei dem sie sich nicht nur selbst, sondern die Feuerwehren insgesamt bestens repräsentiert habe. Genauso ihr Engagement für das Dorfleben.
Und dann zeichnete der KBI zusammen mit KBM Früchtl die Männer aus, die beim Hochwasser im Sommer im Einsatz waren: Herbert Haberl, Jürgen Steinkirchner, Alfred Schönberger, Walter Schäffner, Michael Pöschl, Matthias Gruber, Anton Karl, Markus Töpfl, Gerhard Brückl und Stefan Schönberger.
Zum Schluss wies Sepp Staudner noch auf die Neuwahlen im kommenden Jahr hin und bat die Feuerwehrler, nicht nein zu sagen, wenn sie gebeten werden, ein Amt im Vorstand zu übernehmen. Doch das Jahr 2013 habe gezeigt, „dass die Freiwillige Feuerwehr Hof stark ist“.